In unserer heutigen Gesellschaft wird viel über den Einfluss des Glückshormons Dopamin diskutiert, das uns ein Gefühl der Freude und Belohnung vermittelt. Doch was passiert, wenn dieses Gefühl nachlässt? Gerade bei uns hochsensiblen Menschen kann ein Dopamin-Kater“ auftreten, der aufgrund seiner Unbekanntheit oft weniger beachtet wird. In meinem Blogbeitrag möchte ich euch ein paar Fakten zum Thema „Dopamin-Kater“ näherbringen.
Die Dopamin-Achterbahn. Dopamin, oft auch als „Glückshormon“ bezeichnet, ist ein wichtiger Botenstoff im Gehirn, der eine Vielzahl von Funktionen steuert. Neben der Regulation von Stimmung und Belohnung spielt Dopamin auch eine Rolle bei Motivation, Konzentration, Bewegungskoordination und sogar bei der Schmerzempfindung. Es ist ein Schlüsselfaktor in unserem Belohnungssystem, das darauf abzielt, Verhaltensweisen zu verstärken, die für unser Überleben und unser Wohlbefinden wichtig sind. Für uns hochsensible Menschen kann die Wirkung von Dopamin besonders stark sein. Unsere neurologische Sensibilität führt dazu, dass wir äußere und innere Reize tiefer und intensiver wahrnehmen. Das bedeutet, dass wir auch das Auf und Ab des Dopaminspiegels stärker erleben. Während Momente der Freude und Erfüllung für jeden Menschen angenehm sind, können sie für uns zu einem überwältigenden emotionalen Erlebnis werden, das uns tief berührt und in unserem Inneren nachhallt. Die Dopamin-Achterbahn ist also nicht einfach eine Achterbahnfahrt der Gefühle, sondern ein komplexes Zusammenspiel neurochemischer Prozesse, die das emotionale Erleben tiefgreifend beeinflussen können.
Der Kater danach. Nach dem intensiven Höhenflug des Dopaminspiegels folgt für uns Hochsensible oft der berüchtigte „Dopamin-Kater“. Dieser Zustand, der auch als „emotionaler Absturz“ bezeichnet werden kann, ist durch einen abrupten Abfall des Dopaminspiegels nach einer Phase der Stimulation oder Belohnung gekennzeichnet. Während dieser Kater für manche Menschen nur ein vorübergehendes Unwohlsein ist, kann er für uns Hochsensible besonders belastend sein. Wir Hochsensiblen neigen dazu, tiefer in unsere Emotionen einzutauchen und sie intensiver zu erleben als Normalsensible. Deshalb kann der plötzliche Abfall des Dopaminspiegels eine starke emotionale Reaktion auslösen. Diese Reaktion kann verschiedene Formen annehmen:
Niedergeschlagenheit: Nach einem intensiven Erlebnis von Glück oder Erfüllung kann der plötzliche Übergang zu einem Zustand von Traurigkeit oder Melancholie führen. Wir hochsensible Menschen reagieren oft empfindlicher auf Stimmungsschwankungen, die durch den Dopamin-Kater noch verstärkt werden.
Reizbarkeit: Der Dopamin-Kater kann auch zu erhöhter Reizbarkeit führen. Wir Hochsensiblen fühlen uns dann schnell von äußeren Reizen überwältigt, und der plötzliche Abfall des Dopaminspiegels kann diese Reizbarkeit verstärken, was zu einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Stress oder Frustration bei uns führt.
Körperliche Beschwerden: Neben den emotionalen Auswirkungen kann der Dopamin-Kater auch körperliche Symptome hervorrufen. Dazu gehören Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelschmerzen oder Magenbeschwerden. Diese körperlichen Symptome können das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen und den Umgang mit dem Dopamin-Kater zusätzlich erschweren.
Der Dopamin-Kater ist also mehr als nur ein vorübergehendes Unwohlsein – er kann eine tiefgreifende und vielschichtige Erfahrung sein, die das emotionale und körperliche Wohlbefinden beeinflusst. Es ist wichtig, diesen Zustand ernst zu nehmen und Strategien zu entwickeln, um damit umzugehen, insbesondere für uns hochsensible Menschen, da wir eine erhöhte Sensibilität für diese neurochemischen Schwankungen haben.
Für uns Hochsensible ist der Dopamin-Kater eine vielschichtige Erfahrung, die besonders intensiv sein kann. Doch mit Selbstfürsorge, Achtsamkeit und respektvollem Verständnis können wir lernen, mit diesem emotionalen Auf und Ab besser umzugehen und letztlich in unserer Sensibilität eine Stärke zu finden.
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